Oliver Zeidler zum dritten Mal Europameister!

Die Regattastrecke im ungarischen Szeged, dem Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaften, hatte für die meisten Ruderinnen und Ruderer ein völlig unbekanntes Streckenprofil zu bieten. Auch Einer-Weltmeister Oliver Zeidler ist bisher noch nie dort gerudert. Absolutes Neuland also.

Obwohl von Windanfälligkeit die Rede war, zeigte sich die Strecke am ersten Wettkampftag mit schnellen Bedingungen von ihrer besten Seite. Oliver Zeidler konnte das im Vorlauf für sich nutzen und machte mit einem souervänen Sieg den direkten Halbfinaleinzug klar - dabei lag er auf der ersten Streckenhälfte zwischenzeitlich sogar auf Kurs Weltbestzeit.

Im Halbfinale traf Oliver Zeidler bei starkem Gegenwind dann auf den Griechen Stefanos Ntouskos - ein vielversprechendes Duell: der mittlerweile dreifache Weltmeister in Folge gegen den amtierenden Olympiasieger. Es war ein erster Showdown der beiden in der olympischen Saison und Oliver Zeidler entschied das Rennen auf souveräne Art vom Start weg für sich.

Im Finale am Sonntag folgte der zweite, ernstzunehmendere Showdown. Wurde im Halbfinale vielleicht noch ein bisschen taktiert, legten die beiden im Kampf um den Europameistertitel dann aber ihre Karten auf den Tisch. Bei sehr starkem seitlichen Gegenwind und harten Bedingungen ruderten sie die ersten 700m gleichauf, mit nur Zehntelsekunden Abstand zueinander. Dann übernahm Oliver Zeidler die Führung und setzte sich Schlag um Schlag von Stefanos Ntouskos ab. Im Ziel hatte er über eine Bootslänge und knapp 3 Sekunden Vorsprung - Europameister.

Nach seinem dritten Weltmeistertitel gewann Oliver Zeidler heute nun seinen dritten Europameistertitel. Mit einem Rennen, auf das sein Vater und Trainer Heino Zeidler besonders stolz ist:

„Olli hat heute gezeigt, dass er auch bei äußerst widrigen Bedingungen rudern und seine Gegner in Schach halten kann. Das war wirklich eine reife Leistung heute - eine taktische Meisterleistung.“

Oliver Zeidler selbst sieht es genauso - und nimmt aus diesem Rennen nicht nur Erkenntnisse, sondern ordentlich Selbstvertrauen mit:

„Ich hab zwei, drei Dinge, an denen ich arbeite, um zu Olympia top da zu sein. Ich bin ruhig geblieben, obwohl ich nicht vorne war und konnte zeigen, dass ich auch anders gewinnen kann - nicht nur von vorne zu fahren und dann zu reagieren und verteidigen. Es war ein ganz anderes Rennen heute.“

Fotos: Detlev Seyb/meinruderbild (1), Benedict Tufnell/worldrowing (2, 3, 4)

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Oliver Zeidler mit Weltcup-Sieg in die olympische Saison